A - Verkehrserhebungen
Als Grundlage zur Bewertung des Verkehrs, sollen Verkehrserhebungen an signifikanten Knotenpunkten oder Fahrbahnquerschnitten durchgeführt werden. Hieraus lassen sich aktuelle Verkehrsbelastungen und die Verteilung der relevanten Verkehrsströme ablesen.
Ziel ist die Erstellung eines Mengengerüstes für den Aufbau des Verkehrsmodells und für die Beurteilung der Verkehrsqualität an den folgenden Knotenpunkten:
Priorität 1:
• Reusrather Straße (L294) / Opladener Straße (L294) / Rothenberg / Trompete
• Reusrather Straße (L294) / Zufahrt EDEKA Parkplatz
• Immigrather Straße (L288) / Unterschmitte (L288) / Roßlenbruch / Moltkestraße
• Opladener Straße (L294) / Am Wallgraben (L79)
• Opladener Straße(L294) / Neukirchener Straße (L359) / Oskar-Erbslöh-Straße (L359)
• Bahnhofstraße (L79) / Am Wallgraben (L79) / Brückenstraße
• Neukirchener Straße (L359) / Brückenstraße / Montanusstraße/
• Neukirchener Straße (L359) / Marktstraße (L359) / Kirchstraße / Brückenstraße
• Leichlinger Straße (L294) / Hauptstraße (L294) / Burscheider Straße (L359) / Solinger Straße (L359)
Priorität 2:
• Unterberg (K 1) / Im Steingraben (K 10)
• Julius-Pohlig-Str. (L 359) / Bergstr. (K 10)
• L 359 / St. Heribert (K 9)
• L 294 / K 9 bei Koltershäuschen
• L 359 / Holzerhof (K 6) / Oberbüscherhof
• Metzholz (L 294) / Krabbenhäuschen (L 294) / Holzerhof (K 6)
Wichtig hierbei ist, Zähltage zu wählen, die den Anforderungen der Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE) entsprechen. Die Zählungen sollen an einem Werktag (Dienstag – Donnerstag), außerhalb der Ferien und unter normalen Verkehrsbedingungen durchgeführt werden. Es muss sichergestellt werden, dass am Zähltag keine verkehrsbeeinflussenden Baustellen oder Verkehrsumleitungen im großläufigen Umfeld vorhanden sind.
B – Erstellen eines flächendeckenden Verkehrsmodells
Mit Hilfe der Verkehrserhebungen wird eine umfassende Datengrundlage für den Kfz-Verkehr geschaffen, die für Erstellung eines rechnergestützten Analyse-Verkehrsmodells verwendet werden kann. Auf dieser Basis lassen sich verkehrliche Wirkungen geplanter Maßnahmen im Verkehrsnetz quantitativ abschätzen. Es kann auch als Basis für ein Prognose-Verkehrsmodell dienen, mit dem sich die verkehrliche Wirkung künftiger Struktur- und Mobilitätsentwicklungen abschätzen lässt.
Mit den gängigen Verkehrsmodellierungsprogrammen wie z.B. VISUM PTV oder PSV-Verkehrsmodell, können anschließend verschiedene Szenarien eingearbeitet werden, um zu sehen, wie diese den gesamtheitlichen Verkehr in Leichlingen verändern können (Planfälle). In einem Prognose-Verkehrsmodell können z.B. sich aus diversen Steckbriefen ergebende Szenarien überprüft werden:
• Überarbeitung der Verkehrsführung und Querschnittsaufteilung auf der Brückenstraße (vgl. Steckbrief 3.2)
• Drehen der Einbahnstraße auf der Gartenstraße (vgl. Steckbrief 3.3)
• Reduzierung des Durchgangsverkehrs auf der Mittelstraße (vgl. Steckbrief 3.4)
• Signalisierungstechnische Anpassungen
• Umbau von relevanten Knotenpunkten, dessen Umbau die Leistungsfähigkeit verbessert
• Prüfen von weiteren Eisenbahnunterführungen und Wupperüberquerungen
• Sperren einzelner Abschnitte für den Durchgangsverkehr
C – Leistungsfähigkeitsuntersuchungen
Mit den erhobenen Zähldaten wird eine belastbare und aktuelle Datengrundlage zur Beurteilung der Verkehrsqualität an den Knotenpunkten geschaffen. So können hoch belastete oder überlastete Knotenzufahrten und Abbiegebeziehungen identifiziert und quantifiziert werden. Hieraus können Optimierungspotenziale abgeleitet werden. Es wird eine Vorauswahl der detailliert zu untersuchenden Knotenpunkte getroffen, um die besonders hoch belasteten Knotenpunkte mit potenziellem Handlungsbedarf herauszufiltern. Diese Vorauswahl kann anhand der Zufahrtbelastungen und der Knotenpunktform getroffen werden, anschließend werden Leistungsfähigkeitsberechnungen durchgeführt, die eine Aussage darüber geben, wie leistungsfähig der Knotenpunkt bzw. der Streckenabschnitt ist. Die Berechnungen werden mittels HBS (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen) basiert mit den Programmen KNOBEL, KNOSIMO, KREISEL oder AMPEL der Fa. BPS GmbH aus Bochum durchgeführt.
Ein Knotenpunkt kann im besten Fall mit „A“ bewertet werden und im schlechtesten Fall mit „F“. Damit ist das Bewertungsspektrum, mit sechs verschiedenen Stufen den Schulnoten nachempfunden. Ein Knotenpunkt wird aus verkehrstechnischer Sicht als leistungsfähig angesehen, wenn die Stufe „D“ erreicht wird. Bei einer Bewertung von „E“ oder „F“ sollte überprüft werden, ob die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts durch gezielte Maßnahmen verbessert werden kann.