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Ort-07Weiterentwicklung Parkraumstrategie

Bild: Michi S, pixabay.de

Fortschritt

  • Nicht begonnen
  • Planung
  • Umsetzung
  • Abgeschlossen
Pünktlich

Die aktuelle Personalsituation lässt die Bearbeitung dieser Maßnahme im Moment nicht zu.

Beschreibung

In der Bestandsanalyse wurde ermittelt, dass es in der Innenstadt auf den städtischen Parkplätzen sowie den straßenbegleitenden Parkständen ein Angebot von 566 Stellplätzen (Parkraumbereiche 3, 4, 6-8) existieren. Über einen Werktag gesehen konnte ermittelt werden, dass es noch genug Stellplatzkapazitäten gibt, da diese über den ganzen Tag gesehen nur zu 50 % ausgelastet sind und selbst zur Spitzenstunde zwischen 11 und 13 Uhr nur zu 66 %, sodass noch bis zu 161 freie Stellplätze für Besucher*innen der Innenstadt zur Verfügung stehen. Innerhalb der Parkraumbereiche konnte aber teilweise auch eine heterogene Nutzung der Parkkapazitäten festgestellt werden. So wurde die Parkpalette Brückerfeld im Tageschnitt nur zu 47 % ausgelastet und selbst zur Spitzenstunde gab es noch rund 40 % frei Stellplätze. Gerade in zentralen Bereiche wie auf der Brückenstraße (Tempo 10-Bereich) kommt es zu Konflikten zwischen zu Fuß-Gehenden, Radfahrenden und Autofahrenden. Insbesondere die Schrägparker stellen ein Sicherheitrisiko dar, da die Autofahrenden im Gegensatz zur Längsaufstellung, aus der Stellplatzfläche zurücksetzen müssen und insbesondere Kinder leicht übersehen können, die über die Brückenstraße laufen oder Radfahren. Weiterhin ist die Aufenthaltqualität beeinträchtigt.

Ein Parkdruck konnte hingegen auf den P+R-Parkflächen (Parkraumbereich 1) sowie zu bestimmten Zeiten auf den Parkflächen um das Schulzentrum (Parkraumbereich 5) festgestellt werden. Bei den P+R-Parkplätzen kam es sogar zu Überlastungserscheinungen, da teilweise bis zu 105 % der Stellplatzkapazitäten ausgelastet waren, sodass manche Personen ihre Fahrzeuge auf nicht markierten Stellplätzen abstellten.

Zu den Parkenden am Schulzentrum ist noch zu erwähnen, dass diese neben den Parkflächen in Parkraumnbereich 5 auch noch große Kapazitäten des Parkplatzes am Pastorat einnehmen mit der Folge, dass dieser nicht den Besuchenden der Innenstadt zur Verfügung steht.

Ziel der Weiterentwicklung der Parkraumstrategie sollte aufgrund der erhobenen Werte sein, dass in der Innenstadt keine neuen Stellplätze geschaffen werden, sondern eine effizientere Nutzung des bestehenden Parkraums erfolgt, insbesondere der kostenintensiven städtischen Parkbauten und Parkplätze.

  • Ad-hoc Maßnahme

    nein
  • Umsetzung

    Kurzfristig
  • Wirkung

    Undefiniert
  • Kosten

    Mittel
  • Bausteine / Vorgehen

    Folgende einzelne Bausteine zu einer effizienteren Parkraumnutzung sowie einer gleichberechtigten Nutzung des Straßenraums durch alle Verkehrsteilnehmer*innen werden vorgeschlagen:

    Parkraumbewirtschaftung und Parkgebührenstaffelung

    Wie in der Bestandsanalyse schon beschrieben erfolgt im Teilen der Innenstadt in Leichlingen eine Bewirtschaftung des Parkraums mittels Erhebung von Gebühren sowie über die zeitliche Begrenzung von Parkdauern. Im Sinne eines wirkungsvollen Parkraummanagements sollte in der Blütenstadt Leichlingen eine Neustrukturierung des Parkarums erfolgen nach dem Grundprinzip einer Zonierung des Parkraums. Straßenbegleitende Parkstände an zentralen Punkten, wie der Brückenstraße, Neukirchener Straße oder Kirchstraße sollten eine kürzere Parkdauer oder höhere Parkpreise aufweisen als zentrale Parkplätze oder Parkbauten wie die Parkpalette Brückerfeld. Hierdurch soll eine stärkere Lenkungswirkung hin zu den zentralen Parkplätzen sowie Parkbauten erfolgen. Weiterhin kann so der Umsatz an Parkenden an den straßenbegleitenden Parkständen erhöht werden. Weiterhin sollte aus Sicherheitsaspekten sowie Gründen der Aufenthaltsqualität geprüft werden, ob die bestehenden Schrägparkstände in der Brückenstraße nicht in Längsparkstände umgewandelt werden können (Weitere Details siehe auch Steckbrief 3.2 Attraktivierung der Brückenstraße). Bei dieser Maßnahme könnten wenige Stellplätze entfallen, die durch Stellflächen auf dem Parkplatz Pastorat kompensiert werden könnten. Durch die hohe Anzahl an Fremdparkenden des Schulzentrums existiert hier jedoch eine hohe Auslastung zu Schulzeiten. In Teilen existiert schon eine zeitliche Parkdauerbegrenzung, diese sollte mindestens auf die Hälfte bis zwei Drittel aller Stellplätze am Pastorat ausgweitet werden um so mehr Parkraum für Stadtbesucher*innen zu schaffen (siehe auch Abschnitt Parkraumentlastung durch Mobilitätsmanagementmaßnahmen).

    Parkleitssystem

    Zur effizienteren Nutzung des Parkraums in der Innenstadt wird – wie auch im Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt angedeutet – die Einrichtung eines Parkleitsystems empfohlen, um so unnötige Parksuchverkehre zu reduzieren und bestehende Parkierungsmöglichkeiten leichter auffindbar zu gestalten. Im ersten Schritt wird ein statisches System vorgeschlagen mit analogen Pfeilwegweisern. In einer zweiten Stufe könnte dieses zu einem dynamischen Parkleitsystem aufgerüstet werden bzw. mittels App-Lösung die Auslastung der Stellflächen angzeigt werden. Die Daten könnten entweder über die Parkscheinautomaten erhoben oder über Videodetektionsmethoden könnte die Parkauslastung auf bestimmten Straßenabschnitten analysiert werden. Vergleichbares wird derzeit in Anliegerstraßen im Kölner Stadtteil -Nippes erprobt.

    Bewohnerparken

    In Teilbereichen werden von der Stadt heute schon Bewohnerparkausweise ausgestellt. Um priorisiert den Anwohnenden in Teilbereichen der Stadt wohnungsnahe Stellplätze zugunsten von Fremdparkern anzubieten, sollten in Kernbereichen der Stadt sowie Wohnstraßen mit hohem Parkdruck Bewohnerparkzonen für bestimmte Tagesabschnitte (bspw. von 18 bis 8 Uhr) eingerichtet werden, um so den Parkraum stärker zu strukturieren und zu gliedern.

    P+R-Parkflächen

    Im Rahmen der Bestandserhebung konnte festgestellt werden, dass der Parkraum an den Flächen am Bahnhof sehr attraktiv für Pendelnde ist und sehr stark nachgefragt ist (Auslastung zur Spitzenstunde bei 105%). Tendenziell bestünde somit der Bedarf nach der Erweiterung im Jahre 2021, die Kapazitäten nochmals auszuweiten. Der prognostizierte Bedarf liegt bei bis zu zusätzlichen 20 Stellflächen. Allerdings ist bei der Erhebung auch deutlich geworden, dass dieser Stellplatz in großer Anzahl auch von Pendlenden aus dem Kreis Mettmann und der Stadt Solingen genutzt wird. Durch die Erfassung der Kreis-Kennung konnte festgestellt werden, dass 47 % der parkenden Fahrzeuge nicht aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis stammten. Dieser Fakt lässt sich mit dem Umstand begründen, dass Leichlingen an der Tarifgrenze VRS/VRR liegt. Für Pendelnde aus dem Kreis Mettmann und der Stadt Solingen ist es aus preislichen Gründen somit beim Pendeln nach Köln günstiger erst in Leichlingen einzusteigen, ohne eventuelle Zuschläge für das VRR-Gebiet zu zahlen. Durch die derzeitigen Diskussionen (Stand Nov. 2022) um das 49-Euro-Ticket würde diese Tarifbarriere in Zukunft wegfallen. In 2023 wäre zu prüfen, ob die Attraktivität von Leichlingen als tariflichem Grenzbahnhof abnimmt und so auch der Parkdruck am Bahnhof abnimmt. Eine Kapazitätsausweitung wäre dann evtl. überflüssig.

    Mobilitätsmanagementmaßnahmen zur Reduzierung der Parkdrucks

    In der Innenstadt konnte in der Analyse ein erhöhter Parkdruck an den Parkflächen am Schulzentrum sowie auch am Rathaus festgestellt werden. Mittels moderner Maßnahmen eines aktiven betrieblichen Mobilitätsmanagement bei der Verwaltung und den Schulen sollte der Umstieg vom Pkw auf alternative nachhaltige Verkehrsmittel forciert werden. Geeignete Einzelmaßnahmen wie Einführung JobTicket, Teilnahme JobRad, etc. werden in den Steckbriefen 5.3 bis 5.5 vorgestellt.

  • Beteiligte

    Blütenstadt Leichlingen

    Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen e.V

    Schulen

    Anwohnende

  • Schnittstellen: Andere Steckbriefe

    Steckbrief 3.2 „Attraktivierung der Brückenstraße“

    Steckbrief 5.3 „Verwaltung als Vorreiter für nachhaltige Mobilität“

    Steckbrief 5.4 „Schulisches Mobilitätsmanagement“

    Steckbrief 5.5 „Betriebliches Mobilitätsmanagement“