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MM-04Schulisches Mobilitätsmanagement (SMM)

Bild: Max Fischer, exels.com

Fortschritt

  • Nicht begonnen
  • Planung
  • Umsetzung
  • Abgeschlossen
Pünktlich

Die aktuelle Personalsituation lässt die Bearbeitung dieser Maßnahme im Moment nicht zu.

Beschreibung

Das zu Fuß Gehen bietet gerade für Kinder viele Vorteile für die körperliche und soziale Entwicklung. Wer, statt im Elterntaxi chauffiert wird, zu Fuß zur Schule geht oder in die Kita gebracht wird, ist durch die morgendliche Bewegung nachweislich zugleich wacher und fitter: Durch die eigenständige Bewegung schulen Kinder ihre Orientierung im Raum und lernen die Verkehrsregeln, sie lernen aber auch die Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmenden und das soziale Miteinander. Entsprechend sollte das zu Fuß Gehen auf Schulwegen früh gefördert werden.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder den Weg zwischen ihrem Zuhause und der Schule gerne und sicher zu Fuß zurücklegen, ist der sichere Ausbau der Fußverkehrs-Infrastruktur. Neben baulichen Maßnahmen kann durch verschiedene Projekte das Thema nachhaltige Mobilität bereits früh an Kinder herangebracht werden. Unter „Schulischem Mobilitätsmanagement“ (SMM) wird die strategisch geplante Umsetzung von diesbezüglichen Maßnahmen verstanden.

Folgende Themenfelder werden im Kontext des SMM behandelt und für die Schulwegesicherheut in der Blütenstadt Leichlingen und dem Stadtteil Witzhelden empfohlen:

Schulwegepläne:

  • Schulwegepläne geben Eltern die Hinweise, wie ihre Kinder sicher zu Fuß zur Schule kommen. Schulwegpläne sollten regelmäßig aktualisiert werden und leicht verständlich gestaltet sein.
  • Die sichere Fußverkehrsinfrastruktur in Schulwegeplänen kann durch empfehlenswerte Radverkehrsrouten, ÖPNV-Haltestellen und ggf. auch Elternhaltestellen ergänzt werden und so zu einem Mobilitätsplan der Schule weiterentwickelt werden.
  • Schulwege markieren: Die empfohlenen Schulwege können zusätzlich mit Symbolen markiert werden, die die Laufwege der Kinder für alle Verkehrsteilnehmende verdeutlichen. Dies macht auf die Schulwege aufmerksam und die Hemmschwelle sinkt, diese beispielsweise zuzuparken. Eine stadtweit einheitliche Markierung von Schulwegen führt zu einem Wiedererkennungswert der Wege.

Einrichtung von Elternhaltestellen:

  • Hierbei handelt es sich um Halteplätze, an denen Eltern, die ihre Kinder mit dem Kfz zur Schule bringen, aussteigen können, ohne sich selbst und andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Diese Haltestellen sind Kurzzeit-Haltestellen, Kfz-Parken ist hier nicht erlaubt. Sie befinden sich meist in einer Entfernung von ca. 250 m zur Schule, damit die Kinder Gelegenheit bekommen, auf einem Teil des Schulweges auch eigenständig unterwegs zu sein. Die Ausgestaltung der Hinweisschilder für Elternhaltestellen ist nicht festgelegt.

Schulstraße:

  • Für die „Schulstraße“ werden die direkten Straßen im Schulumfeld für ein kurzes Zeitfenster von etwa 30 Minuten zu den Schulanfangs- und -endzeiten für den Kfz-Verkehr gesperrt, Fuß- und Radverkehr sowie ggf. auch Busverkehr bleiben weiterhin zugelassen. Eine solche „Schulstraße“ ist in mehreren europäischen Ländern im schulischen Mobilitätsmanagement evaluiert und üblich geworden und kommt auch in Deutschland vermehrt zur Anwendung.

Lauf-Bus / Walking-Bus:

  • Um den Hol- und Bringverkehr entgegenzuwirken, eignet sich ein sogenannter Walking-Bus. Dabei treffen sich die Kinder an zentralen und sicheren Sammelorten in den Wohngebieten, um gemeinsam in der Gruppe zur Schule zu laufen. Vor allem am Anfang sollten die Kinder durch Erwachsene bzw. Eltern begleitet und so der sichere Schulweg und das richtige Verhalten eingeübt werden. Später sind die Kinder meist in der Lage, auch alleine den Schulweg zu bewältigen. Ältere Kinder können dabei die kleineren Kinder gut einweisen.
  • Die Stadtverwaltung sollte in Zusammenarbeit mit den Grundschulen die Treffpunkte festlegen und ein Infoblatt zum Walking-Bus und eine Online-Information für die Schulen herausbringen. Diese Informationen sollten allen Eltern bei der Schulanmeldung ihrer Kinder zur Verfügung gestellt werden sowie an einer zentralen Stelle publiziert werden.

Kampagnen, Projekte, Informationen:

  • Integration des Themas Mobilität in den Unterricht
  • Durchführung von Projekttagen/-wochen
  • Spielerische Aktionen für Kinder z.B. Punktesammelaktionen, gemeinsame Begehungen, Verkehrserziehungstage etc.
  • Informationsveranstaltungen für Eltern
  • Ad-hoc Maßnahme

    ja
  • Umsetzung

    Daueraufgabe
  • Wirkung

    Groß
  • Kosten

    Niedrig
  • Bausteine / Vorgehen

    Zur Einführung eines SMM werden demnach folgende Element empfohlen:

    • Integration des Themas Mobilität in Unterrichtsinhalte, Aktionen/Kampagnen hierbei auch nach Möglichkeit integrieren
    • Befragung von Schüler*innen zu ihrem Mobilitätsverhalten
    • Durchführung eines BarCamps zu Thema nachhaltige Mobilität
    • Ausarbeitung eines Konzeptes zur einheitlichen Vorgehensweise an Leichlinger Schulen (stadtweite Kommunikation)
    • Identifikation von Bereichen zur Einrichtung von Elternhaltestellen / Hol- und Bringezonen
    • Ggf. Schulstraße einrichten: temporäre Straßensperrung zu Schulanfangs- und -endzeiten
    • Schulwegmarkierung, Schulwegepläne erstellen „Lauf-Bus“/„Walking-Bus“
    • Durchführung von zielgruppengerichteten Mobilitätskampagnen

    Im Rahmen des SMM können Konzepte und Projekte gemeinsam mit Eltern und Kindern erstellt werden, z.B. die Mitwirkung bei der Findung von Standorten für Elternhaltestellen, das Mitwirken bei Kommunikationsstrategien oder Kampagnen.

    Zur weiteren Ausarbeitung gibt es viele gute Best-Practice-Beispiele und konkrete Handreichungen des Zukunftsnetz Mobilität NRW, die Ideen für Strategien und Aktionen enthalten.

  • Beteiligte

    Blütenstadt Leichlingen

    Zukunftsnetz Mobilität NRW

    Schulen und Schulträger

    Schulpflegschaften

    Schüler*innenvertretung

    Polizei

    Ggf. Straßenbaulastträger

  • Schnittstellen: Andere Steckbriefe

    5.2 „Runder Tisch nachhaltige Mobilität in der Blütenstadt Leichlingen“

    5.6 „Mobilitätstraining und Awareness-Kampagnen“

  • Schnittstellen: Weitere Planwerke

    Einbindung des Themas Mobilität in schulische Projekttage und Infoveranstaltungen