Die Nutzung vorhandener Abwärmepotenziale soll soweit wie möglich ausgeschöpft werden. Der Wuppersammler, ein großer Abwasserkanal des Wupperverbands, der entlang der Wupper verläuft, sowie weitere kommunale Kanäle sollen aufgrund ihrer ermittelten Abwasser- und damit potenziellen Abwärmemengen in Teilbereichen auf eine konkrete Nutzbarkeit und Abnehmerschaft hin überprüft werden. Abwasser hat aufgrund ständig anfallender Mengen vergleichsweise hohe und stabile Temperaturen von 10°-15° Celsius (auch in den Wintermonaten) und damit höhere Temperaturen als beispielsweise Luft.
A1Abwärmenutzung aus dem Abwasser
Fortschritt
- Nicht begonnen
- Planung
- Umsetzung
- Laufend
Der Stadtrat hat am 24.02.2025 die kommunale Wärmeplanung beschlossen. Erste Umsetzungsschritte sind vorzubereiten.
Priorität
MittelEinführung
2025Wirkung
no-regretZiel
Zielgruppe
Blütenstadt Leichlingen, Technische Betriebe, Wupperverband
Ausgangslage
Im Rahmen der Potenzialanalyse wurde deutlich, dass ein großer Abwasserkanal durch das Stadtgebiet verläuft. Dieser verläuft entlang der Wupper, und damit durch den innerstädtischen Bereich mit hohen Wärmebedarfen. Darüber hinaus fließen aus dem westlichen und östlichen Stadtgebiet kommunale Abwasserkanäle in den Wuppersammler, welcher bereits vor Einleitung über ein für Einzelversorgungen von großen Einzelabnehmern ausreichend hohes Abwärmepotenzial verfügt. Die Mengen eignen sich dabei vorwiegend für die Versorgung einzelner Liegenschaften. In Ausnahmefällen könnten auch Kleinstwärmenetze damit versorgt werden.
Beschreibung
Für die Realisierung eines Abwärmenutzungsprojektes benötigt es geeignete Abnehmer der Abwärme als auch eine technisch, rechtlich und wirtschaftlich geeignete Abgabe. Auf der Abnehmerseite eignen sich insbesondere Gebäude mit höheren Energiebedarfen wie kommunalen Liegenschaften, große Mehrfamilienhäuser oder gewerblich genutzte Gebäude.
Im Bereich des kommunalen Abwasserkanals ist neben der technischen Machbarkeitsprüfung zu klären, ob Anlieger Interesse an der Nutzung der Abwärme aufweisen. Dies betrifft insbesondere Mehrfamilienhäuser zwischen Opladener Straße und Am Goldberg. Ebenso sind auf der östlichen Seite der Wupper ggf. einzelne Immobilien potenziell über den Kanal zu versorgen. Hier sind allerdings in Teilbereichen Nahwärmenetze sowie Neubauten vorhanden, die perspektivisch keinen Bedarf an einer neuen Wärmeversorgung aufweisen.
Für die potenzielle Nutzung des Wuppersammlers sollte – sofern der Bedarf bestünde - die Schaffung einer Bypass-Lösung geprüft werden. Hierbei wird aus dem Kanal Abwasser entnommen und in leicht gereinigter Form über einen Wärmetauscher geführt. Mit Hilfe von Wärmepumpen wird das Wasser auf eine erhöhte Temperatur gebracht, um Gebäude zu beheizen.
Aktuell ergeben sich seitens der Stadtverwaltung keine direkten Abnahmebedarfe, allerdings sollten die Möglichkeiten eines Anschlusses privater Liegenschaften geprüft werden.
Es bedarf hinsichtlich der Betreiberfrage bei den Kanälen ebenso diverser rechtlicher Klärungen. Dazu zählen u.a. die Frage, welche Rolle der Kanalnetzbetreiber spielen möchte und kann, d.h., ob er im Rahmen eines Gestattungsvertrages die Infrastruktur zur Verfügung stellt, die Wärme an einen Netzbetreiber abgibt oder direkt einzelne Objekte mit Wärme versorgen möchte. Einige rechtliche Fragestellungen sind auch auf Bundes- und Landesebene teilweise noch nicht eindeutig geklärt.
Die Zurverfügungstellung von Abwärme könnte gegebenenfalls auf Grundlage eines Vertrages über die Zurverfügungstellung und Abnahme von Wärme zwischen Wupperverband/Technischem Betrieb und dem Wärmeabnehmer geregelt werden. Die rechtlichen Möglichkeiten und Notwendigkeiten sind hierbei dezidiert zu prüfen. Dies betrifft auch den Umgang mit einer Bepreisung. Auch sind die Genehmigungsanforderungen zu prüfen und einzuhalten. Es muss sichergestellt werden, dass die Abwasserbeseitigung und ihre Anforderungen (wie beispielsweise das Temperaturniveau) nicht beeinträchtigt werden.
Erforderliche Umsetzungsschritte
- Vertiefte Prüfung der kommunalen Kanäle
- Ermittlung potenzieller Anschlussnehmer
- Kontaktaufnahme mit dem Wupperverband, sofern ein Bedarf im Bereich des Wuppersammlers ermittelt werden kann
- Auf Basis der Ergebnisse des Gesprächs mit dem Wupperverband sind weitere Planungsschritte einzuleiten.
THG-Einsparungen
Nicht quantifizierbar, da abhängig von den Bedarfen der tatsächlich nutzenden Liegenschaften Verdrängung fossiler Energieträger, Erhöhung der lokalen Wertschöpfung
Synergieeffekte
Verdrängung fossiler Energieträger, Erhöhung der lokalen Wertschöpfung
Erfolgsindikatoren/Meilensteine
- Detailprüfung der Abnehmerschaft abgeschlossen
- Abstimmung mit Wupperverband erfolgt